Hauskatzen

Hauskatzen / Stubentieger

Wie die Wildkatze zum Stubentiger wurde

Sie schnurren, maunzen und räkeln sich. Will man sie streicheln, fahren sie ihre Krallen aus. Katzen sind unberechenbar. Dennoch ist ihre Beziehung zum Menschen eine Erfolgsgeschichte - mit dunklen Flecken in der Vergangenheit.


In der Evolution haben die Tierarten die besten Karten, die sich in kritischen Situationen rasch anpassen und Neues lernen können. Katzen sind darin ziemlich erfolgreich. Heute gibt es allein in der Schweiz fast 3,5 Millionen Hauskatzen. Katzen sind erstaunlich lernfähig, obwohl ihre Evolution weitgehend vom Menschen bestimmt wurde und nicht nur glückliche Momente zu bieten hatte.

Liebe geht durch den Magen ...

... oder zumindest Freundschaft. Forscher gehen davon aus, dass sich die ersten Katzen vor rund 10.000 Jahren den Menschen angeschlossen haben. Sie bezeichnen die Katzen als opportunistische Jäger. Das heißt, die Tiere suchen ihre Beute da, wo sie sie am leichtesten finden. So trafen sie auf die Menschen, die damals mit dem Ackerbau anfingen und begannen ihr Korn zu lagern. Das zog Mäuse an und die waren wiederum ein gefundenes Fressen für die Katzen. Weil diese Zweckgemeinschaft so gut funktionierte, versuchten die Menschen die Katzen zu halten, indem sie sie mit Milch lockten. Die ehemaligen Wildkatzen gewöhnten sich an den Menschen, doch bis heute brauchen sie den Zweibeiner eigentlich nicht, um zu überleben.


Ist meine Katze glücklich?

Eine glückliche Katze ist leicht zu erkennen. Im besten Fall ist deine Katze die meiste Zeit zufrieden – und dir kommen die Anzeichen bekannt vor:

  • Deine Katze sitzt entspannt und aufrecht; dabei sind ihre Ohren gerade aufgerichtet und doch entspannt, die Ohrmuscheln zeigen nach vorn. Es ist aber auch möglich, dass sie ihre Ohren sanft hin und her bewegt, wenn sie vertraute Geräusche –wie beispielsweise die Stimmen der Familienmitglieder– hört.

  • Im Liegen macht sie es sich entweder mit unter den Körper geschlagenen Pfoten bequem, oder sie liegt ausgestreckt auf der Seite oder ihrem Rücken. Dabei streckt sie ihre Gliedmaßen von sich – ein eindeutiges Zeichen, dass sie sehr zufrieden ist!

  • Manchmal schlummern Katzen mit geschlossenen oder halb geöffneten Augen. Oder ihre Augenlider sind schwer – dann sieht es fast so aus, als würden sie sich in ihren Tagträumen verlieren. Wenn deine Katze sehr langsam blinzelt, solltest du es ihr gleichtun und ihr damit zeigen, dass auch du entspannt bist – durch das Nachahmen kannst du eine enge Bindung zu deiner Katze aufbauen.

  • Die Schnurrhaare sind entspannt und ihr Schwanz ist ganz ruhig – wenn sie steht, ist der Schwanz zur Begrüßung hoch aufgerichtet und am Ende hakenförmig abgebogen.

  • Wenn du deine Katze streichelst, schließt sie zufrieden ihre Augen und fängt sanft an zu schnurren.


Daran erkennst du eine neugierige Katze

Katzen sind von Natur aus Raubtiere und Jäger. Sie beobachten ihre Umgebung, um sich vor Feinden zu schützen. Nur mit einer gesunden Portion Neugier können sie ihre Beute aufspüren, fangen und ihren Hunger stillen. Dieser Instinkt sorgt dafür, dass Katzen auch in unseren Wohnungen hoch hinaus wollen. Aufmerksam konzentrieren sie sich auf bewegende Gegenstände oder Neues und machen sich bereit, um angemessen auf die neue Situation reagieren zu können.

Körpersprache einer neugierigen Katze:

  • Ihre Augen sind geöffnet und die Pupillen sind schmal.

  • Ihre Ohren und Schnurrhaare sind nach vorn gerichtet und ihr Körper ist dem Objekt zugewandt, auf das ihre Aufmerksamkeit gerichtet ist.

  • Der Körper der Katze kann beim Verfolgen ihrer Beute tief über den Boden geneigt sein, wobei sie die Hinterbeine unter den Bauch gezogen hat.

  • Die Katze hält ihren Schwanz gerade nach unten gesenkt. Das Ende ihres Schwanzes sowie ihr gesamtes Hinterteil fangen möglicherweise an zu zucken, wenn sie sich auf ihren Sprung vorbereitet.

  • Wenn du der Gegenstand der Aufmerksamkeit bist, weil deine Katze vielleicht um Futter oder Streicheleinheiten bittet, ist es möglich, dass sie sich an dich schmiegt und dabei den Schwanz in die Höhe hält.

Kleiner Tipp: Unterstütze diese natürlichen Instinkte und schaffe für deine Katze einen Wohnraum, in dem sie ihre Umgebung auskundschaften kann. Kratzbäume, erhöhte Flächen und kleine Verstecke sind dafür optimal geeignet. Ebenso wichtig wie eine artgerechte Umgebung ist Beschäftigung für deine Katze. Ist eine Katze nicht ausgelastet und langweilt sich, kann es passieren, dass sie auf “dumme Gedanken” kommt. Spielzeug wie Kästchen, Kartons, Rascheltunnel oder Höhlen wirken dem entgegen und stillen die Neugier deiner Katze. Wenn sich in den unbekannten Gegenständen gelegentlich noch ein Leckerli für deine Katze versteckt, umso besser.