Vögel

Vögel einfach schöne Mitbewohner

Die Vögel sind – nach traditioneller Taxonomie – eine Klasse der Wirbeltiere, deren Vertreter als gemeinsame Merkmale unter anderem Flügel, eine aus Federn bestehende Körperbedeckung und einen Schnabel aufweisen.

Das Federkleid besteht aus unterschiedlichen Federarten. Es gibt lockere, weiche und watteleichte Federn, die direkt auf der Haut sitzen und den gesamten Körper umgeben. Es sind Daunen, die ähnlich wie das Fell der Säugetiere wirken. Sie schützen den Körper vor Kälte (die Wärme bleibt im Vogelkörper). Die Daunenfedern bestehen aus einem zarten Schaft mit Büscheln von weichen „Federhaaren“.


Über den Daunenfedern liegen wie die Ziegel auf einem Dach die Deckfedern. Die Deckfedern bestehen wie die Schwung- und Schwanzfedern aus einer Spule, einem biegsamen Schaft und einer geschlossenen Fahne.

Die Deckfedern liegen sehr dicht aneinander und bedecken den Vogelkörper. Sie halten die Wärme und schützen den Körper vor Kälte, Wind und Wasser. Beim Putzen werden die Federn durch den Schnabel gezogen. Sie werden dabei mit einem Fett, das aus einer Drüse am Schwanz, der Bürzeldrüse, stammt, Wasser abweisend gemacht.

Am Flügel sitzen viele längere Federn. Es sind die Schwungfedern, die mit einem dicken Federkiel in der Haut der Flügel sitzen. Es sind kräftige Federn mit einer geschlossenen Fahne, dicker Spule und festem Schaft. Sie ermöglichen das Fliegen, da sie als Armschwingen die Tragfläche des Flügels bilden. Beim Ausbreiten der Flügel entsteht eine dichte, fächerartige Fläche, die die Luft bei der Flügelbewegung verdrängt. Die Schwanzfedern besitzen auch eine geschlossene Fahne, eine dicke Spule und einen festen Schaft, sie dienen dem Vogel beim Fliegen als Steuer, beim Landen als Bremse.


Halten Sie Vögel niemals allein

Die meisten in Privathaltung lebenden Vögel sind äußerst soziale Tiere, die in Freiheit niemals allein leben würden. Werden sie ohne Artgenossen gehalten, entwickeln Vögel wie Papageien und Sittiche häufig Verhaltensstörungen. Vor Einsamkeit rupfen sie sich die Federn aus, beißen sich in die eigenen Gliedmaßen oder reagieren aggressiv auf den Halter. Daher sollten Sie Vögel niemals allein halten.


Lassen Sie die Vögel mehrere Stunden am Tag fliegen

Lassen Sie die Vögel viele Stunden am Tag fliegen. Die Tiere sollten so viel Zeit wie möglich frei fliegend verbringen können. Bauen Sie Ihren Balkon oder Ihre Veranda zu einer Freiflugvoliere um oder bauen Sie eine Außenvoliere mit Schutzraum in Ihrem Garten. Alternativ können ein oder mehrere Räume zu einem Vogelzimmer umgebaut werden, in dem die Tiere dauerhaft frei fliegen können.


Bieten Sie Ihren Vögeln immer Nahrung und frisches Wasser

Wechseln Sie das Wasser Ihrer Vögel mindestens einmal täglich, um die Vermehrung von Krankheitserregern in schmutzigem Wasser zu unterbinden. Bringen Sie die Nahrungs- und Wasserbehälter oberhalb der Sitzstangen an, damit sie nicht von herabfallenden Vogelexkrementen verschmutzt werden.

Eine Ernährungsweise, die ausschließlich auf Saaten basiert, kann zu Vitamin- und Mineralstoffmangel führen. Bieten Sie den Vögeln daher zusätzlich zu Körnerfuttermischungen eine Vielfalt an gewaschener Frischnahrung wie Gemüse, Kartoffeln, Reis, Nudeln oder Obst an. Lassen Sie die frischen Lebensmittel jedoch niemals länger als ein paar Stunden stehen, denn Vögel sind sehr empfindlich, was bakterielle Infektionen angeht. Neues probieren sie gar nicht gerne, und so muss man es ihnen immer wieder anbieten, bis sie es annehmen.

Erdnüsse und andere Nüsse dürfen keinesfalls gereicht werden, da sie besonders bei Vögeln aus den Tropen Schimmelpilzinfektionen verursachen. Schokolade und Avocados sind einige der Lebensmittel, die für Vögel giftig sind und daher nicht verfüttert werden dürfen. Tabu sind ebenso Alkohol, koffein- und salzhaltige sowie zucker- und fettreiche Nahrungsmittel. Auch wenn die Tiere diese vermeintlichen Leckerbissen gern annehmen, sollten sie der Gesundheit der Vögel zuliebe konsequent vom Speiseplan gestrichen werden.


Richten Sie einen ruhigen Rückzugsort ein

Stress ist leider oftmals eine alltägliche Erfahrung von in Gefangenschaft lebenden Vögeln. Nur die wenigsten Vogelarten, die wir als tierische Mitbewohner halten, gelten als domestiziert, wie beispielsweise Wellensittich oder Kanarienvogel. Sie haben ihre Scheu gegenüber dem Menschen zumindest etwas abgelegt. Doch auch diese Tiere haben einen ausgeprägten Fluchtinstinkt und suchen weit weniger die direkte Nähe zum Menschen oder gar Berührungen, als wir es von Hund oder Katze in der Regel gewöhnt sind. Für die vielen anderen Vogelarten, die auch in Gefangenschaft als Wildtiere anzusehen sind, gilt dies umso mehr.

Bieten Sie Ihren Vögeln daher einen ruhigen Ort an, an den sie sich zurückziehen können. Besonders ihren 8 bis 12 Stunden dauernden Schlaf in der Nacht verbringen die Tiere gerne in ruhiger und sicherer Umgebung. Das kann beispielsweise ein abgedeckter Käfig sein. Achten Sie darauf, dass die Vögel den Unterschlupf jederzeit finden und auch herausfliegen können.


Sorgen Sie für ausreichend Luftfeuchtigkeit

Besonders Papageien aus tropischen Regionen, wie Graupapageien, Amazonen und Aras, erkranken sehr häufig an Schimmelpilzinfektionen. Die trockene Heizungsluft in unseren Wohnungen bekommt den Tieren meist schlecht und schädigt ihre Schleimhäute.

Die Schimmelpilze können sich in der Lunge der Tiere anlagern und eine qualvolle Atemnot verursachen. Nicht selten sterben die Tiere schließlich einen Erstickungstod. Achten Sie daher unbedingt auf eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 60 %. Dafür eignen sich beispielsweise Wasserschüsseln, feuchte Tücher auf der Heizung und spezielle Luftbefeuchter.


Sorgen Sie für Abwechslung und Beschäftigung

Bringen Sie zusätzlich zu den festen Sitzstangen freischwingende Wippstangen für die Vögel an. Auch frische Äste an neuen Orten sorgen für Beschäftigung und fördern die Aktivität der Vögel, ebenso wie freihängende Hirsekolben.

Auch tägliche Nahrungsspiele eignen sich hervorragend für die geistige Beschäftigung der Tiere. Verstecken Sie Nahrung beispielsweise in einer ausgestopften Toilettenpapierrolle. Oder spießen Sie Obst und Gemüse auf Zweigen auf und bringen Sie diese an schwer erreichbaren Stellen an. Stellen Sie sicher, dass der Vogel sich daran nicht verletzen kann.


Achten Sie auf Sicherheit und Hygiene

Sorgen Sie dafür, dass Ihre Vögel an einem sicheren Ort leben. Schwermetalle wie Blei oder Zink können bei Vögeln zu schweren Vergiftungserscheinungen mit Todesfolge führen. Entfernen Sie schwermetallhaltige Einrichtungsgegenstände daher aus der Umgebung der Vögel und achten Sie darauf, dass die Tiere bei Freiflug keine schädlichen Substanzen aufnehmen können. Beseitigen und vermeiden Sie auch Gefahrenquellen wie Deckenventilatoren, Töpfe mit Wasser, offene Kloschüsseln, Plätze, an denen sich Vögel einklemmen können, Elektroleitungen sowie große Glasfenster und Spiegel. Auch auf Zigarettenkonsum sollte in Gegenwart der Vögel unbedingt verzichtet werden.

Stellen Sie sicher, dass sich in Ihrer Wohnung keine für die gehaltene Vogelspezies giftigen Pflanzen befinden. Verwenden Sie in Gegenwart der Vögel keine scharfen Reinigungsmittel, Sprays, künstliche Lufterfrischer oder Insektizide. Auch teflonbeschichtete Küchengeräte wie Pfannen oder Raclettegrills sollten Sie von Vögeln fernhalten, denn die beim Erhitzen entstehenden Dämpfe sind giftig für sie.

Hygiene ist wichtig. Die Voliere oder das Vogelzimmer sollte regelmäßig gesäubert und von Kot gereinigt werden. Reinigen Sie auch den Schutzraum mit heißem Wasser und erneuen Sie den Bodenbelag.